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Sturz in den Umsturz


Einleitung


Die erste Fassung habe ich im Frühjahr 1963 geschrieben, in meinem 22. Lebensjahr. Das Stück trug den Titel „Irgendeine Lüge“ und hatte drei Akte in zehn Bildern. Im Jahr 1966 schickte ich das Stück an die Grazer Spielvögel. Von diesem Team wurde es gekürzt und bearbeitet, mit dem ausgezeichneten Titel und Untertitel „Sturz in den Umsturz – Eine Revolutions­etüde“ versehen und am 26. Jänner 1967 zusammen mit einem anderen Kurzstück im Theater im Keller in Graz uraufgeführt, unter meinem Namen.


Im Mai 1968 wurde das Stück als Heft 154 in der Reihe „Für unser Volks­theater“ (Herausgeber: Harald Kopp und Ingo Wampera, Verlag Spiel und Fest, Graz) veröffentlicht, und zwar nicht unter meinem Namen, sondern unter dem Pseudonym Werner Döbling, das ich gewählt hatte, weil ich damals in Döbling wohnte.


Als ich das Heft 154 im Mai 1968 erhielt, überarbeitete ich den Text noch einmal. Im Januar 2016 habe ich einige kleine Teile aus der Urfassung ergänzt.


Das Stück spielt in einem totalitären Staat. Die im Folgenden wiedergegebene Inhaltsangabe ist aus dem Heft 154.



Inhalt


Peter Gast, ein Schriftsteller, hat sich an einer Revolution von Idealisten betei­ligt. Deshalb wird er kurz nach dem missglückten Putsch vor ein Sondergericht gestellt, das ihm die Alternative zwischen öffentlicher Selbstbezichtigung und Tod auferlegt. Gast lässt sich zum Tode verurteilen. In der Nacht vor seiner Hinrichtung besetzen Revolutionäre einer anderen Organisation, die die „Helden“ der ersten Revolution als Aushängeschilder, als ideologische Maskie­rung braucht, das Gefängnis der politischen Gefangenen. Ein zynischer Funktionär öffnet Gast die Augen über die politische Realität. Eine Gruppe, die ein bestehendes System stürzt, muss der Masse nur das Gefühl vermitteln, dass sie an die Macht kommen wird. Gast, der schon mit dem Leben abge­schlossen hat, wählt die Freiheit, die ihn die Ruhe des Gewissens kosten wird. Er kapituliert.




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